Aufklärung mit erhobenem Zeigefinger? Ist bei Jugendlichen megaout. Sie beziehen ihre Informationen heute sowieso aus dem Fernsehen, dem Internet und Jugendmagazinen. In dieser scheinbar bunten Medienwelt der Popstars, Daily-Soaps und Werbeclips gehört Sex zum Alltag. Doch bundesweite Umfragen unter den Teens von heute erschrecken Erwachsene und Erziehungsberechtigte: Jenseits der aufreizenden Bilderflut ist das Wissen um die eigene Sexualität, um Verhütung und um Aidsprävention erschreckend gering verbreitet.
Was liegt näher, Jugendliche selbst zu befähigen, sich und anderen Gleichaltrigen die „Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens" nahe zu bringen? „Dr. Make Love" lautet die Antwort des Wiesbadener Amtes für Soziale Arbeit und Lehrkräften an der Gesamtschule Kastellstraße. Sie bilden so genannte Peer Educators, also jugendliche Moderatoren, aus. Das sind Mädchen und Jungen der 9. Klassen, die im Rahmen des schulischen Wahlpflichtbereiches eine einjährige Ausbildung in der Sexualpädagogik und Aidsprävention erhalten. 13 Jugendliche nahmen 2002 an diesem Kurs teil, der aus zwei Teilen besteht: Neben klassischem Sexualwissen, wie es in Unterrichtsfächern wie Biologie vermittelt wird, werden den Mädchen und Jungen im zweiten Teil Qualifikationen vermittelt, die für ihre Moderatorenfunktionen von Wichtigkeit sind. Die Ausbildung zum Moderator endet mit einer Zertifizierung, die sich auch positiv im Zusammenhang mit Bewerbungen auswirkte.
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